„Fußball im Nationalsozialismus“ – eine Ausstellung über Anpassung, Ausgrenzung und Instrumentalisierung
Fußball in Deutschland hat eine über hundert Jahre alte Tradition. Schon in den 1920er Jahren wurden die Spiele zu einem Zuschauermagneten. Es gab eine große Vielfalt an Vereinen und Wettbewerben. Diese Tradition wurde mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 zerschlagen. Viele Sportvereine wurden verboten und Mitglieder und Fans ausgeschlossen. In den „gleichgeschalteten“ Vereinen sollte sich die „deutsche Volksgemeinschaft“ zeigen. Fußball musste sich der Politik und Ideologie des Nationalsozialismus unterordnen. Die zwölf Jahre Nazi-Herrschaft haben die Kultur des Fußballs in Deutschland nachhaltig verändert.
(von der Homepage des Kreismuseums Wewelsburg, das die Ausstellung entwickelt hat und verleiht)
Im September und Oktober war die Ausstellung mit 17 Roll-Ups in der Luise II zu Gast. Im Foyer konnten sich die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Vereine der Region informieren, aber auch über besondere Themen wie den Frauenfußball oder jüdische Sportvereine. Beispielweise informiert das Roll-Up zu Arminia Bielefeld über die Einweihung des Julius-Hesse-Platzes an der Schüco-Arena im Jahr 2021. Der Gedenk-Ort erinnert an den 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordeten ehemaligen Präsidenten Julius Hesse und alle weiteren jüdischen Sportler von Arminia.
Der katholische Religionskurs des Jahrgangs 10 hat sich mit der Ausstellung beschäftigt. Petar war beeindruckt davon, wie der Nationalsozialismus den Sport für seine Zwecke instrumentalisiert hat: „Ich habe viele Dinge gelernt, die ich vorher nicht wusste, z.B. dass die Sportler vor dem Spiel den Hitler-Gruß zeigen mussten.“ Und Antonio hat es gefallen, dass das schwierige Thema „Nationalsozialismus“ mit dem Fußball kombiniert wurde: „Aus der Perspektive verschiedener Personen wird der Einfluss der Nationalsozialisten auf den Sport erzählt. Trotz guter Leistungen wurden Sportler aus dem Verein geworfen. Sie verloren ihre Existenzgrundlage.“ Und Mara sagt: „Die Ausstellung hat mir sehr gut gefallen, da man viel über die damalige Lage erfahren hat. Es wird gezeigt, dass damals Juden ausgeschlossen wurden. Dabei sollte die Religion keine Rolle spielen: Mensch ist Mensch!“
Christoph Müer (Religionslehrer im Jahrgang 10)


