Von der Mädchenschule zur modernen Realschule für Jungen und Mädchen
Mit dem Schuljahr 1976 begann für die Luisenschule eine neue Zeitrechnung. Unter Schulleiterin Riesnert wurden die ersten Jungen an der Luisenschule aufgenommen. Die Zeiten der Mädchenschule gehörten der Vergangenheit an.
Mit der Machtverschiebung im Bund und den Ländern zugunsten der SPD folgten aus schulpolitischer Sicht jedoch unangenehmere Zeiten für die Luisenschule. Die Regierung machte in der 1970er Jahren die Gesamtschule zum schulreformerischen Kernstück ihrer Politik. Höhepunkt des damit entbrannten ideologischen Schulkonflikts war 1978 der Versuch der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die Gesamtschule flächendeckend einzuführen. Das dafür nötige neue Schulgesetz wurde schließlich per Volksbegehren gestoppt. Dennoch hinterließ der reformpädagogische Grundsatzstreit auch in Bielefeld eine bunte Schullandschaft aus Gesamtschulen und den klassischen Schulen des dreigliedrigen Schulsystems. Neben der neuen Konkurrenz stellte vor allem die gesellschaftliche Entwicklung der Bielefelder Stadtmitte für die Luisenschule die größte pädagogische Herausforderung der jüngsten Vergangenheit dar. Bielefeld entwickelte sich zunehmend auch zu einem multikulturellen Oberzentrum. Für die damit verbundenen unterschiedlichen Lern- und Sprachvoraussetzungen galt es neue Wege des Lernens zu finden.