Differenzierung

Diagnostik und innere Differenzierung im Unterricht

Die Sonderpädagoginnen und der Sonderpädagoge aus unterschiedlichen Fachrichtungen arbeiten mit den Regelschullehrkräften gemeinsam. Somit soll eine optimale Förderung der Schülerinnen und Schüler mit den unterschiedlichen Förderschwerpunkten aber auch der anderen Schüler gewährleistet werden.

Neben der Beobachtung und dem Kennenlernen der individuellen Entwicklung der Schüler und Schülerinnen in Bezug auf ihre Wahrnehmung, Feinmotorik, Sprache, Selbstständigkeit, ihr Sozial – und Arbeitsverhalten im Unterricht und der Durchsicht der vorliegenden Dokumente (Übergangsgutachten), wird in regelmäßigen Abständen eine lernprozessbegleitende Diagnostik in den Hauptfächern durchgeführt. Zu Beginn des 5. Schuljahres dient die Diagnostik der Feststellung des Lernstandes der einzelnen Schüler und Schülerinnen. Die Eingangsdiagnostik findet ihren Platz in den ersten beiden Schulwochen.

Die Ergebnisse der Eingangsdiagnostik werden mit den Schülerinnen und Schülern individuell besprochen. So wird auch ihnen ermöglicht, Einblick in ihren Lernstand zu bekommen und ihren Lernzuwachs wahrzunehmen, wenn Diagnosetests zum Ende des Schuljahres oder zu Beginn der 6. Klasse wiederholt werden.

Entsprechend der Ergebnisse werden beispielsweise für den Bereich der Lernzeiten, aber auch für Mathe-Training und für den Unterricht Materialien zusammengestellt, um die Schüler entsprechend der Ergebnisse der Diagnostik individuell zu fördern und zu fordern.

Die Grundlage für den inklusiven Unterricht bilden die Richtlinien und Lehrpläne der Realschule und die des jeweiligen Bildungsgangsder Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarfs. Das Hauptanliegen der inklusiven Förderung besteht darin, allen Schülern möglichst die Chance zu geben, am gemeinsamen Gegenstand zu lernen. Angestrebt wird, durch differenzierende Maßnahmen den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden. Hierbei sind dennoch das fachliche Anspruchsniveau und das Lerntempo der Regelschüler zu beachten, um deren Lernerfolg sicher zu stellen.

Der Aspekt der Differenzierung hat in einer inklusiven Klasse einen hohen Stellenwert, da die zum Teil sehr unterschiedlichen Zielsetzungen, Lernvoraussetzungen und Förderbedürfnisse der Kinder mit und ohne Förderbedarf, sehr groß sind. Es ist wichtig, immer wieder Phasen zu schaffen, in denen die Gemeinsamkeit im Vordergrund steht.

Individualisierte Lernsituationen, die den Bedürfnissen der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht werden und sie optimal fördern und unterstützen, setzen eine individuelle Struktur voraus.

Äußere Differenzierung

Auch äußere Differenzierung stellt einen wichtigen Bereich der sonderpädagogischen Arbeit dar. Zeigt sich im täglichen Unterricht, dass Schülerinnen und Schüler, die zieldifferent beschult werden, mit Unterrichtsformen oder Unterrichtsinhalten überfordert sind, zusätzliche Erklärungen brauchen oder andere Lernwege benötigen, haben sie die Möglichkeit, mit dem jeweiligen Sonderpädagogen bzw. der jeweiligen Sonderpädagogin in einem Differenzierungsraum in einer ruhigen Lernumgebung zu arbeiten. Diese Möglichkeit der äußeren Differenzierung besteht nur dann, wenn eine allgemeine Lehrkraft und eine Lehrkraft für Sonderpädagogik in Doppelbesetzung eingeplant sind.

Für den Französischunterricht in Jahrgang 6 gilt weitestgehend, dass dieser durch eine allgemeine Lehrkraft und eine Lehrkraft für Sonderpädagogik abgedeckt ist. Dazu wird versucht, das Fach in den entsprechenden Klassen parallel einzurichten.

Die Schülerinnen und Schüler, die zieldifferent unterrichtet werden, bekommen die Möglichkeit, zu Beginn am Unterricht teilzunehmen und die Grundlagen der Sprache zu lernen. Zeigt sich jedoch eine Überforderung mit der neuen Sprache, werden diese Schülerinnen und Schüler in einer Kleingruppe durch die sonderpädagogische Lehrkraft unterrichtet. Inhalte dieser Förderung sind neben einem umfassenden Üben der Grundlagen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch auch die Aufarbeitung aktueller Lerngegenstände sowie die Bearbeitung von Problemen oder Konflikten. Außerdem stehen die Orientierung in der Stadt sowie das Erlernen lebenspraktischer Fähigkeiten (z.B. hauswirtschaftliche Arbeiten oder Umgang mit Fahrplänen) im Vordergrund.

Im Wahlpflichtfach ab Klasse 7 werden zieldifferent beschulte Schülerinnen und Schüler in einer Kleingruppe von einer sonderpädagogischen Lehrkraft gefördert. Neben den zuvor bereits erwähnten Inhalten finden hier zudem eine erste Annäherung mit den Themen Berufswahl sowie eine langfristige Praktikumsplanung statt.